Hortich-Stiftung Peter Schrader aus Aachen ist der Stipendiat des Jahres 2017. Er hat ein halbes Jahr lang in Costa Rica an einem Entwicklungsprojekt mitgearbeitet.

von Helmut Dawal

Aken/MZ – Peter Schrader ist der jüngste Stipendiat der Akener Hortich-Stiftung. der 22-Jährige aus Aachen hat jetzt vom Stiftungsvorstand einen symbolischen Scheck über 1500 Euro entgegennehmen können. Geld, das der junge Mann sicher gut gebrauchen kann. Er studiert Maschinenbau an der Technischen Hochschule Aachen . Und bekanntlich sind Studenten immer knapp bei Kasse.
Über einen Onkel, schilderte Peter Schrader, habe er von der Hortich-Stiftung erfahren und auf der Webseite recherchiert. Es stellte sich heraus, dass er ein Nachkomme des Stifters Johannes Müller ist, und zwar in der 15. Generation. Damit erfüllte Peter Schrader eine wichtige Voraussetzung, denn gefördert werden nur Menschen, deren Wurzeln in die Stifterfamilien reichen.
Noch eine weitere Bedinung erfüllte der Aachener: Wer ein Stipendium erhalten will, sollte auch eine außergewöhnliche Leistung vorweisen können. Die erbrachte peter Schrader im Jahr 2014, als er ein halbes Jahr in Costa Rica einen Freiwilligendienst absolvierte. Über den Verein AFS Interkulturelle Begegnungen e.V. bekam er die Chance dazu und hat nicht bereut, sie genutzt zu haben.
In Costa Rica hat Peter Schrader für ein musikalisches Entwicklungsprojekt gearbeitet, das vom Staat aufgelegt wurde. „Es hat zum Ziel, Kinder und Jugendliche aus allen sozialen Schichten durch Musikunterricht zu fördern und die Gesellschaft insgesamt zu verbessern“, erklärte Schrader bei seinem Vortrag während der Übergabe des Stipendiums.
Schrader hat einen kleinen Mosaikstein in diesem landesweiten Projekt hinterlassen. „Ich habe Musik digitalisiert und sie damit vor dem Vergessen geschützt“, sagte er. Diese Aufgabe entsprach durchaus seinem Interesse. „Ich spiele seit 15 Jahren Gitarre, interessiere mich sehr für Musik“, berichtete er.
Es war eine mühevolle Arbeit. Peter Schrader erhielt ein altes Buch mit vielen handgeschriebenen Notenblättern. Das Buch ist etwa 300 Jahre alt. Entsprechend sahen auch die Notenblätter aus, wie Schrader anhand eines Fotos verdeutlcihte. Allzu häufig sollte man in diesen alten Notenblättern wohl nicht mehr blättern, sie machten schon einen recht desolaten Eindruck. Und blättern muss man nun auch nicht mehr, denn Peter Schrader hat eine Seite nach der anderen in den Computer übertragen – jede einzelne Note, jede Textzeile abgetippt. Er nutzte dafür spezielle Musiksoftware. So hat Peter Schrder einen kleinen Teil historischer Musik dieses mittelamerikanischen Landes erhalten.
Peter Schrader erhielt von den Vorstandsmitgliedern Winfried Wittig, Peter Wieske und Clemens Groth viel Lob, dem sich Pfarrer Ulf Rödiger gern anschloss. Mehr als 400 Jahre ist die Hortich-Stiftung mittlerweile alt. Doch sie kommt sehr modern daher, wie man auf ihrer Homepage nachvollziehen kann. „Die Präsenz im Internet bedeutet für uns schon was. Sie macht unsere Stiftung bekannter“ äußerte Rödiger.
Clemens Groth verwies darauf, dass auf der Homepage nicht nur die Geschichte der Stiftung nachzulesen ist, sondern sie auch für Menschen interessant ist, die sich für Genealogie interessieren. „Wir haben auch eine Suchmaschine dabei. Damit kann man herausfinden, ob man mit einem Stifter verwandt ist.“
>> Weitere Informationen im Internet unter www.hortich-stiftung.de

Bildunterschrift: Peter Schrader (M) nimmt von den Vorstandsmitgliedern der Hortich-Stiftung den symbolischen Scheck entgegen:

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung vom 08.07.2017